Die Probe aufs Exempel 2: digitaler Nachlass…

Wie geht dieser Spruch? Wasser predigen und Wein trinken? Nee, Spaß beiseite, ich habe meine Unterlagen eigentlich ganz gut geordnet. Schon vor Jahren. Sozusagen im Selbsttest, um herauszufinden, ob das Ordnungssystem auch wirklich funktioniert. Aber meine digitaler Nachlass, ja der…

Mann, im Abendlicht, sitzt hoch über der Stadt und arbeitet am Computer.Mein digitaler Nachlass, der war bisher noch relativ ungeordnet. Mein Kellerkind, sozusagen. Bzw. geheim. Denn bis vor 3 Wochen behielt ich Passwörter und Co. dann doch lieber für mich. Bzw. notierte mir meine Passwörter in geheimen Kladden eher kryptisch, d.h. nur für mich entzifferbar. Eigentlich gar nicht gut. Denn was ist, wenn ich einmal nicht mehr bin? Oder vielleicht auch nur vorübergehend mal nicht kann?

Nun gut. Es gibt Hilfestellungen. Z. B. hier in einem klugen Artikel zum Thema, mit Links und Tipps. Und eigentlich ist das mit dem digitalen Nachlass ganz einfach, ein Bogen Papier (oder ein passendes Formular) reichen völlig. Schließlich braucht man bei den einzelnen Diensten  normalerweise lediglich Nutzername und Passwort, um sich einzuloggen.

Und so bin ich letztendlich vorgegangen: Einen Monat lang lag ein Notizzettel neben meinem Computer und ich vermerkte, welche Dienste ich im Lauf der Zeit nutze. Am Ende des Monats bastelte ich aus meinem Notizzettel meine Passwort-Liste, jeweils nach dem Muster:

  • Name des Dienstes
  • Nutzername
  • Passwort

E-Mail-Konten sind dabei besonders wichtig. Denn oft gibt es ja gar keine Nutzernamen mehr, man verwendet stattdessen eine aktive E-Mail-Adresse. Und falls man dann das Passwort verloren hat, kann man es sich über das E-Mail-Konto zurückholen.

Also, nur Mut. Und vielleicht ist das ja sogar ein guter Vorsatz fürs neue Jahr: Endlich einmal eine Passwortliste erstellen.

PS: Wo man so eine Liste idealerweise aufbewahrt? Also definitiv nicht auf dem Computer! Ich habe die Liste zwar auf dem Rechner erstellt, sie anschließend aber sofort ausgedruckt und danach komplett gelöscht. Natürlich sind mir kurz darauf prompt noch ein paar andere wichtige Passwörter eingefallen –  egal, die stehen jetzt  eben handschriftlich auf dem Dokument.

Die ausgedruckte Liste wanderte anschließend in meinen Ordner Die letzten Dinge . Da ist sie gut aufgehoben. Dass ein Dieb in meine Wohnung einbricht und extra diesen Ordner mitgehen lässt ist viel weniger wahrscheinlich als die Gefahr, dass ein Hacker sich an meinem Rechner einloggt und dort an meiner Liste vergreift…