Was tun im Todesfall?

Unverhofft kommt oft – manchmal kann man es ja absehen, wenn es zu Ende geht, aber wenn es dann passiert, ist die Situation doch fast immer neu und ungewohnt. Was ist zu tun im Todesfall?

Es war wirklich unerwartet: der Vater eines Freundes ist verstorben. Plötzlich stand er – und ich an seiner Seite – vor der Aufgabe, das alles irgendwie… zu regeln. Was tun im Todesfall?

Checklisten für den Todesfall

Im Internet gibt es verschiedene Checklisten, die für den Anfang ganz hilfreich sind. Hier ein paar Beispiele:

Schritt 1: Arzt benachrichtigen, Angehörige informieren, Bestatter beauftragen

Der wohl allererste Schritt sollte sein, den Arzt zu verständigen, denn dieser muss den Tod offiziell feststellen und den Totenschein ausstellen. Dann sollte man die engsten Angehörigen verständigen und weitere Schritte absprechen.

Weil in der Familie vor ein paar Jahren bereits jemand verstorben war, hatte der Freund Namen und Kontaktdaten des örtlichen Bestatters parat. Das war sehr hilfreich, ein Telefonat genügte, um erste Arrangements zu treffen. Eigentlich ist es eine ziemlich gute Idee, sich schon früh zu überlegen, mit wem man im Fall der Fälle zusammenarbeiten möchte und die Kontaktdaten griffbereit zu halten.

Schritt 2: Unterlagen zusammenstellen

Für den Termin mit dem Bestatter sollte man einige Unterlagen bereithalten:

  • Personalausweis des Verstorbenen
  • Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, ggf. Scheidungsurteil bzw. Sterbeurkunde des Partners, Familienstammbuch
  • Renteninformationen, Krankenkassenkarte
  • Informationen zum Familiengrab

Wohl dem, dessen verstorbene Angehörige auf Ordnung geachtet haben (oder ggf. sogar einen Ordner „Die letzten Dinge“ besitzen). In unserem Fall war alles gut. Binnen 30 Minuten hatten wir alle Untergagen parat.

Schritt 3: beim Bestatter

Ich muss sagen – und ich war im Vorfeld kritisch -: unsere Erfahrung beim Bestatter war äußerst positiv. Viele Behördengänge werden heute als Dienstleistung vom Bestatter übernommen, um viele der Dinge, die in den o. g. Checklisten verzeichnet sind,  muss man sich gar nicht selbst kümmern. In unserem Fall kümmerte sich der Bestatter um:

  • Totenschein vom Arzt besorgen
  • Sterbeurkunde beim Standesamt beantragen
  • Geburtsurkunde des Verstorbenen bzw. Sterbeurkunde des Partners: All das konnten wir zu Hause nicht finden – der Bestatter wusste, wie man am geschicktesten an die Unterlagen kommt und kümmerte sich um alles.
  • Rentenversicherung und Krankenversicherung verständigen: Auch das wurde uns abgenommen, wir mussten nur die Versicherungsnummern bereithalten.

All das empfanden wir als große Erleichterung. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, von Pontius zu Pilatus eilen zu müssen, nichts davon war der Fall. In ca. 1 1/2 h waren wir durch mit Behördenkram, Todesanzeigen, Beerdigungsplanung etc.

Natürlich hat das alles seinen Preis. Im Internet kann man Discount-Bestattungen buchen, da wird um jeden Euro gefeilscht. Aber es ist wie mit den Billigklamotten: irgendwer zahlt den Preis. Und wenn es der Verstorbene ist, der ggf. wenig einfühlsam einfach nur… „entsorgt“ wird.

Weitere Schritte: was ist sonst noch zügig zu erledigen ist

Existiert bzw. findet man das Testament des Verstorbenen, dann muss man es beim Nachlassgericht des Amtsgerichts am Wohnort des Verstorbenen abgeben.

Einige Versicherungen erfordern schnelles Handeln. Sie verlangen in ihren Bedingungen, dass sie umgehend über einen Todesfall – und damit Versicherungsfall – in Kenntnis gesetzt werden. Zu diesen Versicherungen gehören Lebens-, Unfall- und Sterbegeldversicherungen. Versäumt man die rechtzeitige Meldung, kann der Versicherer im schlimmsten Fall die Leistung verweigern.

Kündigungen: nicht alle Verträge enden automatisch mit dem Tod. Mietverträge müssen beispielsweise zügig schriftliche gekündigt werden, und zwar mit der gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten.

Fazit

Das mit dem Bestatter war wirklich eine positive Erfahrung. Man sollte sich wirklich frühzeitig jemanden aussuchen…